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Die unterschätzten Gefahren eines angeschlagenen Konzerns

von Anika Limbach    

Artikel aus der Bonner Umweltzeitung Aug./Sept. 2015

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit dem Abstieg der Stromriesen wird deren Lobbyarbeit immer aggressiver und die Sicherheitskultur nimmt ab. Nirgendwo zeigt sich dies so deutlich wie am Betrieb des gefährlichsten Kraftwerks in Deutschland, dem AKW Gundremmingen.

 

Seit der nuklearen Katastrophe in Fukushima befinden sich die vier großen Energiekonzerne auf dem absteigenden Ast. Der betriebliche Gewinn von RWE beispielsweise sank von 7,7 Milliarden Euro im Jahr 2010 auf 4 Milliarden Euro im letzten Jahr. Diese Entwicklung gibt den Visionären der Energiewende zwar recht. Doch solange die Konzerne mit ihrer Firmenpolitik nicht radikal umschwenken und sich auf einen Strommarkt aus Erneuerbaren Energien einstellen, solange sie andererseits auch nicht Konkurs gehen und von der Bildfläche verschwinden, muss man ihren Abstieg mit Sorge betrachten. Denn die Führungsriegen der Stromriesen versuchen nun mit allem Mitteln, den denkbar größten Margen aus ihren fossilen und nuklearen Kraftwerken herauszupressen. Erst neulich wurde dies am Beispiel der ursprünglich geplanten Klimaabgabe deutlich. Mithilfe massiver Lobbyarbeit erreichte vor allem RWE, dass die Betreiber alter Braunkohlekraftwerke für den CO2-Ausstoß nicht zur Kasse gebeten werden, so wie von Wirtschaftsminister Gabriel einmal geplant. Statt dessen bekommen sie eine recht hohe Summe an Steuergeldern, und zwar dafür, dass sie ihre alten Kraftwerke in eine "Kapazitätsreserve" überführen, also de facto abschalten. Viele dieser alten Braunkohlemeiler wären ohnehin stillgelegt worden. Der Einstieg in den Kohleausstieg wurde den Konzernen zum einen vergüldet, zum anderen wurde er auch verlangsamt, denn ab 2017 sollen nur noch Kraftwerke in der Größenordnung von 2,7 GW stillgelegt werden und nicht – wie einmal vorgesehen – insgesamt 10 GW.
Diesen Machtkampf führen die Stromriesen also auf Kosten des Klimas und der Gesundheit, auf Kosten der Steuerzahler. Und auf Kosten der Sicherheit.
In dieser Hinsicht ist RWE besonders berüchtigt.

Das AKW Gundremmingen – Laufzeitverlängerung im Schatten des "Atomausstiegs"

Exemplarisch zeigt sich dies am Atomkraftwerk Gundremmingen in Bayern. RWE betreibt die beiden Blöcke B und C – die einzigen hierzulande noch laufenden Siedewasserreaktoren (SWR) – seit mittlerweile 31 Jahren. Sie gehören ihm zu 75%, Eon besitzt 25 % der Anteile. Das Krafwerk ist nicht nur das größte, sondern auch das gefährlichste deutsche AKW in Betrieb. Diese Einschätzung, die in Fachkreisen nahezu unbestritten ist, stützt sich auf eine lange Liste beeindruckender Indizien, angefangen bei der Analyse von Störfällen. Wie anfällig ein AKW ist, lässt sich nicht nur daran ablesen, wie viele Zwischenfälle es gab. Entscheidend ist auch die Frage, ob ein Ereignis potentiell zu einer Kernschmelze hätte führen können. "Precursor" (zu deutsch "Vorläufer") – so werden laut Definition der Gesellschaft für Reaktorsicherheit (GRS) "Ereignisse in Kernkraftwerken bezeichnet, die (...) die Wahrscheinlichkeit für einen Schaden am Reaktorkern vorübergehend deutlich erhöhen. Precursor-Analysen berechnen diese Wahrscheinlichkeit und liefern damit ein Maß für die sicherheitstechnische Bedeutung der Ereignisse."
Das Ergebnis ihrer Analyse stellte die GRS anlässlich einer Anfrage der Grünen zur Verfügung. Es hätte kaum eindeutiger ausfallen können: Im Vergleich zu den Druckwasserreaktoren (DWR) erzeugten die Siedewasserreaktoren einschließlich des AKW Gundremmingen im betrachteten Zeitraum von 1993 bis 2009 wesentlich mehr Precursor-Zwischenfälle. Vier der deutschen SRW wurden nach Fukushima stillgelegt, womit Gundremmingen nun die Precursor-Statistik anführt. Block C verzeichnet etwa dreimal so viele und Block B vier bis fünf mal so viele Ereignisse wie die noch laufenden DWR im Durchschnitt.
Da die Reaktoren in Gundremmingen außerdem systemgleich zu denen in Fukushima sind, hätten sie nach Einschätzung mancher Beobachter eigentlich zu den Anlagen gehören müssen, die 2011 abgeschaltet wurden. Nach dem ursprünglichen "Atomkonsenz" der rot-grünen Regierung müssten sie rein rechnerisch schon Ende 2015 und 2016 vom Netz gehen. Statt dessen bescherte ihnen der schwarz-gelbe "Atomausstieg" de facto eine Laufzeitverlängerung um insg. 7 Jahre.

Der Kampf um die Leistungerhöhung – ein Bumerang für RWE

Doch RWE schienen diese Vorteile noch nicht auszureichen, denn der Konzern beharrte auch nach Fukushima auf der 1999 beantragten thermischen "Leistungserhöhung" für beide Blöcke. Wäre sie genehmigt worden, die Betreiber hätten die Stromproduktion um insg. 160 MW erhöht und auf einen zusätzlichen Gewinn von schätzungsweise 90 Millionen hoffen können. Natürlich auf Kosten der Sicherheit. In einer 2013 erstellten Studie von Renneberg und Majer zu "Risiken des Betriebs des Kernkraftwerks Gundremmingen" wird dargelegt, warum eine Leistungserhöhung die Anlage auf ganzer Linie stärker belasten würde. Die besonders betroffenen Komponenten – der Reaktordruckbehälter, die Kühlung des Abklingbeckens, das Not- und Nachkühlsystem sowie die Erdbebenauslegung – genügen nicht einmal im Normalbetrieb den geltenden Anforderungen. Sie wären heutzutage nicht genehmigungsfähig. Weil die Änderungen so einschneidend sind, muss laut Atomgesetz eine Leistungserhöhung und deren Auswirkung nach dem "neusten Stand von Wissenschaft und Technik" bewertet werden. Und sie bedarf der Zustimmung durch das Bundesumweltministerium (BMU / BMUB). 2007 lag der Genehmigungsentwurf durch die bayrische Aufsichtsbehörde zwar vor, doch das BMU wies diese 2009 aufgrund der fehlenden Sicherheitsnachweise zurück. Diese deutliche Stellungnahme hätte RWE zur Einsicht bewegen können. Doch auf sein Betreiben hin ging die Behördenschlacht weiter. Offensichtlich rechnete der Konzern damit, dass der Regierungswechsel auf Bundesebene ihm bessere Umstände bescheren würde. Umweltminister Röttgen entließ den kritisch eingestellten Prof. Renneberg als Leiter der Atomaufsicht im BMU und setze den Atomlobbyisten Gerald Hennenhöfer an seine Stelle. 2011 gab es einen weiteren entscheidenden Personalwechsel in der Unterabteilung für Reaktorsicherheit. Man hätte erwarten können, dass das BMU die Genehmigung nun billigen würde. Doch es kam anders. Auf dem Höhepunkt des ständig wachsenden Protestes in der Bevölkerung und einer aufgebrachten öffentlichen Diskussion, begleitet durch kleine Anfragen in Land- und Bundestag verfasste die GRS 2013, beauftragt vom BMU, eine ungewöhnlich deutliche Stellungnahme. Der Spiegel schreibt dazu: "Die "Überprüfung der Systemauslegung nach Stand von Wissenschaft und Technik" habe ergeben, dass die Anlage die aktuellen Sicherheitsanforderungen an Kernkraftwerke im Erdbebenfall "nicht erfüllt". Diese Aussage gelte auch, wenn man die Kriterien älterer Regelwerke anlege." Im Klartext: Das Atomkraftwerk Gundremmingen hätte auch nach damaligen Wissensstand nicht genehmigt werden dürfen. In jedem Fall birgt das Gutachten der GRS eine hohe Brisanz. Auch der Betreiber und die bayrische Aufsichtbehörde schienen dies zu begreifen. Trotz eines Gegengutachtens des TÜV Süd, das man für tendentiös halten kann, wurde der Genehmigungsantrag endlich, nach jahrelangem Ringen zurückgezogen. Dabei sollte der Eindruck vermieden werden, dies geschehe aus fachlich-inhaltlichen Gründen. Aber genau der Einruck war nicht mehr aus der Welt zu schaffen. Unabhängig von der Prüfung zur Leistungserhöhung beauftragte das BMUB das als kritisch geltende Bremer Physikerbüro mit der Untersuchung zur Regelkonformität des AKW Gundremmingen, vor allem hinsichtlich der Erdbebenauslegung und des Sicherheitssystems. Das sog. Zuna-System (das zusätzliche Nachwärmeabfuhr- und Einspeisesystem) ist dabei der eigentliche Streitpunkt. Die GRS hält es nicht für einen vollwertigen Strang im Notkühlsystem, der TÜV Süd greift dies an, obwohl er einmal die gleiche Auffassung vertrat.

Die Untätigkeit der Behörden – der eigentliche Skandal

Das Ergebnis der Untersuchung hätte schon längst vorliegen müssen. Die Verzögerungen gehen darauf zurück, dass der Betreiber die noch fehlenden Unterlagen nicht herausgibt und die bayrische Aufsichtsbehörde ihrer Aufgabe nicht nachkommt, notfalls auch per Anordnung darauf zu drängen. In den letzten zwei Jahren gab es mehrere Klärungsgespräche zwischen Landes- und Bundesbehörde, etappenweise wurden auch Unterlagen geliefert, doch nach Auffassung des Bundesaufsicht sind sie immer noch nicht vollständig. Sylvia Kotting-Uhl, atompolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, hat in den letzten Jahren dieses Schneckentempo immer wieder kritisiert. Mehr denn je ist sie mit ihrer Geduld am Ende: "Eine Aufsichtsbehörde, die bei in Frage stehender AKW-Sicherheit derart auf Zeit spielt wie die bayerische, handelt fahrlässig und unverantwortlich. Die bayerische Atomaufsicht agiert mehr wie die Interessenvertretung von RWE und nicht als Überwacherin, die den Schutz der Bevölkerung an die erste Stelle zu setzen hat. Das Bundesumweltministerium darf sich nicht länger auf der Nase herum tanzen lassen. Es ist an der Zeit, Bayern anzuweisen, das AKW Gundremmingen stillzulegen, bis die offenen Fragen zufriedenstellend geklärt sind."

Wolfgang Renneberg, selbst einmal Leiter der Atomaufsicht im BMU, teilt diese Meinung. Wenn ein Betreiber binnen einer gesetzten Frist bestimmte Sicherheitsnachweise nicht liefere, müsse die Anlage per Weisung vorübergehend stillgelegt werden. Das sei, so Renneberg, ein übliches Vorgehen in Aufsichtsbehörden. Er weiß, wovon er spricht. Während seiner Zeit im Hessischen Umweltministerium verfügte er in ähnlichen Fällen, dass das AKW Biblis solange außer Betrieb ging, bis die Nachweise erbracht wurden. Das konnte sich über Monate – einmal bis zu 15 Monaten – hinziehen. Dieter Majer, der als damaliger Referatsleiter die Weisungen ausarbeitete, kann dies bestätigen. Solange offene Sicherheitsfragen nicht geklärt seien, bestehe ein "Gefahrenverdacht". Diese Begründung hatte auch vor Gericht Bestand. Die Klagen der Betreiber hatten keinen Erfolg, die Richter entschieden immer zugunsten der Behörde. Es verwundert nicht, dass Majer die bayrische Aufsichtbehörde als "betreiberfreundlich" bezeichnet. Er kann – wie auch Prof. Renneberg – nicht verstehen, warum die Bundesaufsicht die ihr zur Verfügung stehenden Mittel nicht nutzt, so wie von Frau Kotting-Uhl gefordert. Die Begründung, im Falle einer Weisung riskiere man, von RWE verklagt zu werden, hält er für fadenscheinig und vorgeschoben. Auch das ist nicht aus der Luft gegriffen. Immerhin war Dieter Majer als Unterabteilungsleiter im Bundesumweltministerium ab 1999 zwölf Jahre lang bis zu seiner Pensionierung zuständig für die Sicherheit kerntechnischer Anlagen. Unter den Ministern Trittin und Gabriel kam es durchaus vor, dass Weisungen an Landesbehörden erteilt wurden. Im Jahr 2009, mit Minister Röttgen, hörte dies auf.
Die bis heute andauernde Zurückhaltung der Bundesaufsicht mag viele Gründe haben: Falsche Rücksichtnahme gegenüber den angeschlagenen Konzernen, um sich greifende Nachlässigkeit auf seiten der politisch Verantwortlichen und der Gedanke, das abzusehende Ende der Laufzeiten rechtfertige, dass man ein Auge zudrückt. Akzeptabel ist sie deswegen nicht. Sie ist außerdem gefährlich. Nicht nur der Materialverschleiß der immer älter werdenden Atomkraftwerke gibt Anlass zur Sorge. Dieter Majer weist auch darauf hin, dass notwendige Nachrüstungen von den Betreibern gar nicht mehr in Erwägung gezogen werden. Derartige Investitionen lohnen sich nicht, wenn ein Atommeiler nur noch zwei Jahre lang am Netz bleibt. Gerade dann aber müssten die Behörden einschreiten und notfalls die Anlage vorzeitig stilllegen.

Klaffende Sicherheitslücken

Das AKW Gundremmingen müsste an vielen Stellen nachgerüstet werden, sofern sein Betrieb überhaupt noch zu verantworten ist. Doch den Betreiber scheint das nicht zu kümmern. So ignorierte er auch die Empfehlungen des EU-Stresstests, die aus den neuen Erkenntnissen in Folge des Super-GAUs von Fukushima abgeleitet wurden. Es gibt keine Pläne zur Erhöhung der Erdbebensicherheit oder zum Schutz vor möglichen Flutwellen aus der Donau. Berechnungen haben ergeben, dass im Extremfall die Reaktoren bis zu einem Meter unter Wasser stehen könnten. Für diesen Fall hatte der Betreiber nichts weiter getan als ein paar Rettungsboote anzuschaffen.
Das Abklingbecken liegt außerhalb des Sicherheitsbehälters und ist deshalb so ungeschützt wie in Fukushima. Außerdem besteht die Gefahr einer Wasserstoffexplosion, wenn die Kühlung im Becken ausfällt, die Brennelemente sich erhitzen und in Verbindung mit dem Dampf explosiven Wasserstoff erzeugen. Die erforderliche Nachrüstung mit sog. Rekombinatoren wurde bis heute nicht vorgenommen.

In der Studie von Renneberg und Majer werden darüber hinaus noch andere – alt bekannte wie neu entdeckte – Probleme aufgezeigt. "Die Gesamtheit der Sicherheitsdefizite ist relevant," betont Prof. Renneberg. Nach seiner und Majers Auffassung müssten die Behörden dafür sorgen, dass jedes Detail der Studie und alle offenen Fragen unter Sachverständigen verschiedener Institute diskutiert, wissenschaftlich geprüft und geklärt werden. Sehr besorgniserregend sind beispielsweise Berechnungen zur Spannung im Reaktordruckbehälter. Diese konzentriert sich an der Schweißnaht um die Bodenkalotte – eine besonders empfindliche Stelle. Von seiner Konstruktion her wäre der Druckbehälter heutzutage nicht genehmigungsfähig, nicht einmal nach den Maßstäben für gewöhnliche Druckgefäße. Ob sich die Spannungen während eines Störfalls unterhalb der Grenzwerte bewegen oder diese zeitweise überschreiten würden, mag unter Fachleuten ein Streitpunkt sein. Doch der Reaktordruckbehälter ist das Herzstück eines Atomkraftwerks. Wenn seine Integrität gefährdet ist, kommt man einer Kernschmelze bedrohlich nah. Dass die offenen Fragen hierzu nicht geklärt werden, ist in hohem Maß verantwortungslos.

Die Unbeirrten und die Leidtragenden

Der Widerstand in der Bevölkerung, dieser jahre- und jahrezehntelange Kampf von David gegen Goliath, ist ohne Raimund Kamm und seine Bürgerinitiative kaum vorstellbar. Aufklärungsarbeit hält er für besonders wichtig. So gab das "FORUM – Gemeinsam gegen das Zwischenlager und für eine verantwortbare Energiepolitik" die oben genannte Studie in Auftrag. Sie kam genau zum richtigen Zeitpunkt heraus und trug dazu bei, dass die Leistungserhöhung gekippt wurde. Doch auch in weniger aufregenden Zeiten nimmt Kamm fast jede Störung und Veränderung im Kraftwerksbetrieb unter die Lupe. Anfang Juli krisierte er scharf, dass RWE bei der anstehenden Revision gebrauchte, plutoniumhaltige MOX- Brennelemente einsetzen wolle, obwohl der Verdacht eines Serienfehlers in den Spaltelementen nicht gänzlich ausgeräumt werden konnte. Mit der Maßnahme schlägt der Konzern wirtschaftlich gesehen gleich drei Fliegen mit einer Klappe: Er schafft Platz im beinah randvollen Abklingbecken, er muss keinen neuen Brennstoff kaufen und spart darüber hinaus einen Teil der Brennelemente-Steuer. Er erhöht jedoch das Risiko und die Belastung der Umwelt mit Radioaktivität. Es ist das alte Lied. Früher, so erzählt Raimund Kamm, hätten diese Vorgänge einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Heutzutage kümmert das nur noch ein paar Unbeirrte. Es ist frustrierend, doch er bleibt am Ball. In seiner neusten Medienerklärung macht Kamm auf eine internationale Langzeitstudie aufmerksam, die nun wissenschaftlich belegt, was z.B. Ärzte seit Langem beobachten: Schon geringste Mengen radioaktiver Strahlung können Leukämie auslösen, ein Mehr an Stahlung führt zu mehr Krebserkrankungen und es gibt keine Unbedenklichkeitsschwelle.
Die Ergebnisse korrelieren mit der Mainzer Kinderkrebsstudie von 2007, wonach es ein erhöhtes Krebsrisiko im Umkreis von Atomkraftwerken gibt. Wieviele und welche Menschen durch die Strahlung aus dem AKW Gundremmingen tödlich erkrankten, lässt sich nicht ermitteln. Das bedeutet aber nicht, dass es diese Opfer nicht gäbe.
Und wenn wir über Opfer sprechen, dann darf nicht unerwähnt bleiben, dass die Schadstoffe aus Braunkohlerevieren und Kohlekraftwerken für tausende Todes- und Krankheitsfälle verantwortlich sind. Die Emissionen führen laut einer Greenpeace-Studie jährlich zum vorzeitigen Tod von ca. 3100 Menschen. Allein diese Zahl sollte nachdenklich machen.
Bei aller Kritik an den Methoden der Stromkonzerne, sich Steuergelder zu ergattern, dürfen die eigentlich Leidtragenden nicht vergessen werden. Wir – als Gesellschaft – reden zu oft über Geld und zu wenig über die Menschen. Dabei zeigt sich vor allem hier die Skrupellosigkeit von RWE und Co.

Fotoquelle: e X p o s e - Motiv: AKW Gundremmingen

Die originale Druckvorlage des Artikel stellen wir hier in zwei PDF-Dateien online:

Seite 11 der BUZ August/September

Seite 12 der BUZ August/September