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Artikel erschienen im Bonner General-Anzeiger, 07. Juli 2005

Castor-Container rollen nicht mehr durch Beuel
Ulrich Kelber: Gefahr endlich gebannt

Bonn-Beuel. (bjp) In Zukunft werden keine Transporte mit radioaktivem Müll mehr über die rechtsrheinische Eisenbahnstrecke rollen. Das teilte der Beueler SPD-Bundestagsabgeordnete, Ulrich Kelber, mit.

In der Nacht zum 10. Mai sei der letzte Zug mit Plutonium aus Hanau in der französischen Wiederaufbereitungsanlage La Hague eingetroffen. Infolge des im April 2002 in Kraft getretenen Gesetzes zum Ausstieg aus der Atomenergienutzung ist die Abgabe abgebrannter Brennelemente in die Wiederaufbereitung seit dem 1. Juli verboten und die Entsorgung auf die direkte Endlagerung vor Ort beschränkt, so Kelber.

Für den Bundestagsabgeordneten ist die neue Regelung ein Grund zur Freude: "In der Vergangenheit sind von der Öffentlichkeit meist unbemerkt Castor-Transporte durch unseren Stadtteil gegangen. Sicherheitsmaßnahmen gegen die Folgen eines natürlich höchst unwahrscheinlichen Unfalls waren nicht zu treffen, da selbst die Zivilschutzbehörden vor Ort nicht informiert waren. Die Gefahr ist nun gebannt", erklärt Kelber in einem offenen Brief an die Anwohner.

Als damaliges Mitglied des Bonner Stadtrates hatte sich Kelber bereits 1997 zusammen mit Umweltverbänden dafür eingesetzt, dass die Stadtverwaltung über Atomtransporte informiert wird, um im Notfall besser reagieren zu können. Vorfälle wie der Unfall in der britischen Wiederaufbereitungsanlage Sellafield würden zeigen, dass die Nutzung von Atomenergie ein unkalkulierbares Risiko ist, heißt es weiter in dem Schreiben Kelbers an die Anwohner.