Nachricht

 
von Herbert Hoting

erschienen in der Bonner Umweltzeitung (Ausgabe Nov./Dez. 2017)

„Alle CO²-armen Technologien inklusive Atomkraft werden benötigt, um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen“, so die Internationale Atomenergieagentur (IAEA) zum 2°C-Ziel des Pariser Klimagipfels im Dezember 2015.

Kohle stoppen – Klima schützen – wir sind das Investitionsrisiko!

(Artikel erscheint in der Mai/Juni-Ausgabe 2016 der Bonner Umweltzeitung)

Letztes Jahr haben wir über die vielfältigen Protestaktionen im Rheinischen Braunkohlerevier berichtet. Der Höhepunkt war die Aktion des Bündnisses „Ende Gelände“, bei der 1500 Menschen gemeinsam die Bagger im Tagebau Garzweiler blockiert haben. Am Pfingstwochenende geht es jetzt zu Protestaktionen in die Lausitz, wo sich die Menschen seit Jahren gegen Kohleabbau, Abbaggerung und Umsiedlung wehren!

 

 

Vattenfall, der bisherige Eigentümer des Lausitzer Braunkohlereviers, will sich von seiner Braunkohlesparte trennen. Das ist die einmalige Chance, Tagebaue und Kraftwerke endlich stillzulegen und zu zeigen, dass ein sozialer und ökologischer Ausstieg aus der Kohle gelingen kann.

Zwei neue Reaktoren beim englischen Atomkraftwerk Hinkley Point (Südwest-England) sind der verzweifelte Versuch der britischen Regierung, weiter auf Atomkraft zu setzen. Warum ist das so und was hat das mit Bonn zu tun? Eindrücke von einer Radtour vor Ort.

von Herbert Hoting und Jens Koy, antiatombon
(Artikel aus der BUZ November / Dezember 2015)

Der Norden der Grafschaft Somerset gehört zu den extrem dünn besiedelten Regionen in Südengland, hügelig, landwirtschaftlich geprägt, eher
verschlafen. Wer an der Küste entlang radelt, würde nie erwarten, hier auf die größte AKW-Baustelle Europas zu stoßen - Hinkley Point C.

Die unterschätzten Gefahren eines angeschlagenen Konzerns

von Anika Limbach    

Artikel aus der Bonner Umweltzeitung Aug./Sept. 2015

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit dem Abstieg der Stromriesen wird deren Lobbyarbeit immer aggressiver und die Sicherheitskultur nimmt ab. Nirgendwo zeigt sich dies so deutlich wie am Betrieb des gefährlichsten Kraftwerks in Deutschland, dem AKW Gundremmingen.

Analyse und Kommentar

von Anika Limbach

Dass E.ON erneut den Vorschlag eines "Atomfonds" einbringt, ist die Neuauflage eines Erpressungsversuchs. Es wäre fatal, wenn die Regierung darauf einginge. Die Atom-Rückstellungen der Stromkonzerne werden nicht einmal die Hälfte der Gesamtkosten für Rückbau und Entsorgung abdecken. Den Rest müsste der Steuerzahler schultern. Selbst die Mehrkosten für den zusätzlichen, jetzt noch entstehenden Atommüll werden wohl höher sein als das, was durch Atomstrom noch zu verdienen ist. Die AKW sollten also sofort abgeschaltet werden – auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht.

 

Politik, vor allem die Energiepolitik, wird oft von Lobbyinteressen gelenkt. Das wurde in letzter Zeit immer offenbarer. Zwei Beispiele:


1. Die Energiekonzerne haben am Koalitionsvertrag mitgeschrieben.
Ulrich Freese, der "bissigste Lobbyist für Braunkohle" und für Vattenfall, ist auf einen Satz im Koalitionsvertrag besonders stolz: "Die konventionellen Kraftwerke (Braunkohle, Steinkohle, Gas) als Teil des nationalen Energiemixes sind auf absehbare Zeit unverzichtbar."
Laut einem Welt-Artikel wird damit sichergestellt, dass die schwarz-rote Regierung in erster Linie auf Braunkohle und nicht auf die Erneuerbaren Energien setzt. Und so wird auch in Gabriels Eckpunkte-Papier dem konventionell erzeugtem Strom ein Anteil von 55 Prozent im Jahr 2022 garantiert. Verglichen mit den bisherigen Prognosen und Klimazielen ist das unglaublich viel.
Auf Betreiben der Chefs von Eon und RWE wurde ein weiterer Satz in den Koalitionsvertrag aufgenommen: "Wir werden prüfen, ob große Erzeuger von Strom aus erneuerbaren Energien einen Grundlastanteil ihrer Maximaleinspeisung garantieren müssen, um so einen Beitrag zur Versorgungssicherheit zu leisten." Was dahinter steckt, ist eine sehr effektive Aushöhlung des EEG. Betreiber von Windkraftanlagen z.B müssten demnach Strom für ein "Back-up" hinzukaufen, um die EEG- Einspeisevergütung zu bekommen. Neue Anlagen zu bauen, würde sich damit nicht mehr lohnen. "Dem Geschäftsmodell der Abieter Erneuerbarer Energien würde so regelrecht der Boden entzogen" (ZEIT-online). Abgemildert wird diese Absicht durch die erwähnte "Prüfung". Allerdings enthält das Eckpunkte-Papier ebenfalls Instrumente zur Untergrabung des EEG – wie etwa eine verpflichtende Direktvermarktung von grünem Strom oder die berüchtigte Deckelung des Zubaus von Solar- und Windkraftanlagen.


2. Günther Öttinger kämpft auf EU-Ebene gegen die Erneuerbaren
Dass der EU-Energiekommissar Atomlobbyist und Politiker in einer Person ist, hat er schon mehrmals unter Beweis gestellt. Seine neuste Kampagne gegen die Erneuerbaren Energien stützt er auf nachweislich falsche Zahlen. Sehr sehenswert dazu ist ein Report von Frontal 21.

Angesichts der Tatsache, dass sowohl führende Politiker als auch die Massenmedien von der Lobby der Stromkonzerne beeinflusst sind, müssen wir

1. weiterhin unseren Prostest sichtbar machen.
Hier die Demo-Termine des ersten Halbjahres 2014

2. über die Hintergründe der Energiepolitik aufklären.
Dazu veranstalten wir eine Vortragsreihe.

 

aktualisiert am 05.02.2014, Anika Limbach

Wer unseren monatlichen Newsletter erhalten will, kann sich hier eintragen.