Der gesamte Bonner UN-Campus im ehemaligen Bundeshaus, besser bekannt unter dem Namen "Langer Eugen" wird seit Januar 2007 zu 100% mit Strom aus Erneuerbaren Energien versorgt. Was die Vereinten Nationen können, das können Sie auch - wenn Sie zu Bonner Naturstrom wechseln. Mit diesem teilweise sogar kostengünstigeren Tarif (gegenüber dem normalen Stadtwerke-Tarif) fließt garantiert 100% erneuerbarer Strom aus der Region in Ihre Steckdose.
Pressemitteilung Grüner Strom Label e.V., 29. Januar 2007
Campus der Vereinten Nationen in Bonn wird mit Ökostrom beliefert
Der Campus der Vereinten Nationen in Bonn wird seit dem 01.01.2007 zu 100% mit Ökostrom versorgt. Die europaweite Ausschreibung zur Versorgung der gesamten Liegenschaften der VN gewann die Bietergemeinschaft aus SWB Energie und Wasser und Naturstrom Rheinland-Pfalz GmbH.
Das Ökostromangebot der Naturstrom Rheinland-Pfalz trägt seit 2001 das Grüner Strom Label. Der Strom wird u.a. über das BonnNatur-Stromangebot der SWB Energie und Wasser vermarktet. Peter Weckenbrock, Geschäftsführer der SWB Energie und Wasser erklärte: "Als kommunales Bonner Unternehmen sind wir stolz darauf, dass wir gemeinsam mit unserem langjährigen Partner Naturstrom Rheinland-Pfalz den europaweiten Wettbewerb um die Belieferung der Bonner VN-Einrichtungen gewonnen haben".
Die erfolgreiche Ausschreibung verdeutlicht, dass auch regionale Unternehmen bei europaweiten Ausschreibungen von großen Institutionen durchaus eine Chance haben.In den kommenden zwei Jahren wird der Strombedarf des VN-Campus von rund 7,5 GWh/Jahr mit Strom aus dem Wasserkraftwerk Mühleberg in der Schweiz und einer Windkraftanlage in der Hildesheimer Börde gedeckt, deren Nennleistung im Rahmen eines Repowering von 150 kW auf 2.000 kW gesteigert wird. Der jährliche Ertrag erhöht sich um den Faktor 21 auf ca. 5,4 GWh.
Auch die Privatkunden profitieren ab dem 01.02.2007. Als Ökostromlieferant der Vereinten Nationen in Bonn will die SWB Energie und Wasser seinen Kunden den Umstieg auf "grünen Strom" erleichtern. Ab dem 1. Februar wird der BonnNatur-Tarif, der nach den Kriterien des Grüner Strom Label e.V. zertifiziert ist, um elf Prozent günstiger. Die SWB Energie und Wasser gibt damit wichtige Impulse für den Umstieg ihrer Kunden auf ein Stromprodukt mit hohem Umweltnutzen. Zudem bestätigt sich ein bundesweiter Trend: Die Preisdifferenz zwischen klimaneutralem und atomfreien Ökostrom und konventionellem Strom wird immer geringer.
General-Anzeiger Bonn, 23. Januar 2007
Stadtdirektor freut sich über die Symbolik. Preis für Naturstrom sinkt in Bonn um elf Prozent
Von Rolf Kleinfeld. Die 550 Mitarbeiter der 13 UN-Sekretariate in Bonn werden im Zweifelsfall gar nichts davon gemerkt haben: Seit 1. Januar gehen die Vereinten Nationen (UN) im Langen Eugen und im Haus Carstanjen mit gutem Beispiel voran und beziehen ihren Strom aus erneuerbaren Energien.
Licht und Strom aus Wind und Wasser: Das passt gut zu den UN, die damit ein Zeichen für die Nutzung von Öko-Strom setzen. Und zudem einen Partner haben, der vor Ort sitzt. Denn die Stadtwerke Bonn mit ihrer Tochter Energie und Wasser gewannen gemeinsam mit der Naturstrom Rheinland-Pfalz GmbH als Partner die europaweite Ausschreibung.
"Das knüpft ein weiteres Band zwischen der Stadt Bonn und den Vereinten Nationen am Rhein und unterstreicht die Anstrengungen der Stadt, sich für Nachhaltigkeit zu engagieren", freut sich Stadtdirektor Arno Hübner über die Symbolik. Der Lieferauftrag gilt zunächst für zwei Jahre.
Mit dem Öko-Strom für den Langen Eugen und das Haus Carstanen werden CO2-Emissionen um 3 100 Tonnen pro Jahr gesenkt, das sind 60 Prozent gegenüber herkömmlichem Strom - ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz, wie Staatssekretär Michael Müller (Umweltministerium) erklärte. Der Jahresbedarf von rund 15 Megawattstunden wird gespeist aus dem Wasserkraftwerk Mühlenberg in der Schweiz und einer neu erbauten Windkraftanlage in der Hildesheimer Börde. Der Preis ist jedoch höher als bei herkömmlich produziertem Strom, die Kostendifferenz macht nach Angaben der zuständigen Oberfinanzdirektion Münster weniger als zehn Prozent aus.
Doch die UN wollen global denken, ohne das lokale Handeln zu vergessen. Denn auch herkömmliche Strom-Kraftwerke heizen dem Klima ein, meinte Richard Kinley, Vizechef des UN-Klimasekretariats, gestern bei einer gemeinsamen Pressekonferenz. Die UN wollen mit ihrem Engagement "grüne Energien" fördern und neue Technologien vorantreiben.
Die Stadtwerke Bonn hoffen nun, dass weitere Kunden dem Beispiel folgen. Passend dazu kündigte SWB-Manager Peter Weckenbrock an, dass der SWB-Naturstrom-Tarif ab 1. Februar um elf Prozent günstiger werde. "Die Belieferung der UN gibt uns die Möglichkeit, in weitaus größeren Mengen als bisher einzukaufen", sagte er. Bisher haben sich 500 Bonner Kunden für den Naturstrom-Tarif entschieden, wobei es auch möglich ist, nur einen Teil des Strombedarfs aus Wind, Wasser, Sonne oder Biomasse zu bestellen. Solche Strompakete gibt es ab einer Menge von 500 Kilowattstunden, sie kosten ohne Grundpreis künftig 103,85 Euro (bisher 115,45 Euro). Zum Vergleich der SWB-Normaltarif: 95,50 Euro.
Kommentar
Von nix kütt nix
Von Rolf Kleinfeld. Wer zwölf Jahre zurückdenkt,
wird sich erinnern, dass Bonn 1995 Vorreiter in Deutschland war. Als
erste Stadt belohnte sie Leute, die ihren Strom selbst erzeugten, mit
einer kostendeckenden Vergütung. Das war neu, umweltfreundliches
Handeln in der eigenen Brieftasche zu spüren. Als Folge
entstanden viele Photovoltaik-Anlagen, etablierte sich ein
Solarmarkt, das Fifty-Fifty-Programm, bei dem Schulen die Hälfte
der eingesparten Energiekosten behalten dürfen. Es profitieren
zahlreiche Fachfirmen von Bonns Solar-Boom, mit dem Unternehmen Solar
World entstand ein Branchenriese. Jüngster Anreiz: Zum Bau von
Solarwärme-Anlagen steuert die Stadt Bonn aus ihrer Schatulle
jährlich 100 000 Euro an Fördermitteln bei. Was lernen wir
daraus? Anfangs belächelte Aktivitäten können
Erfolgsmodelle werden. Dass nur mutige Entscheidungen zu
Initialzündungen führen, drückt der Rheinländer
auf seine Art aus: Von nix kütt nix.

