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Mit Unterstützung und aktiver Teilnahme der Anti-Atom-Gruppe Bonn trafen sich am Samstag, 22. September, mehr als 100 AtomkraftgegnerInnen aus Russland, Frankreich, den Niederlanden, Schweden, Ungarn und Deutschland in Dortmund zu einer Internationalen Urankonferenz. Aufgerufen zu der Konferenz hatten rund 40 in- wie ausländische Gruppen und Organisationen. In Fachvorträgen und Workshops wurden zahlreiche Themenbereiche rund um die Urananreicherung lebhaft und engagiert diskutiert. Auch durch Bonn rollen regelmäßig Atomtransporte zur Gronauer Urananreicherungsanlage.
"Das Problem ist das Unvorhersehbare" - Jedes Beben ist anders, deswegen kann man kein AKW erdbebensicher bauen, sagt Axel Mayer vom BUND
taz: Herr Mayer, Japan ist ein Erdbebenland, und selbst dort scheinen die Atomkraftwerke nicht erdbebensicher gebaut zu sein. Wie kann das sein?
Artikel von Jörg Mühlenhoff, erschienen in Solarzeitalter 2/2007, Juni 2007
Manche Begriffe spiegeln offene politische Konflikte wider: Gegner der Stromgewinnung durch Atomkernspaltung sprechen von "Atomenergie". Befürworter reden in Reaktion darauf von "friedlicher Nutzung der Kernenergie". Manche Begriffe lassen die mit ihnen verbundenen Konflikte verschwinden. Zum Beispiel Nachhaltigkeit. Dieser Begriff hat Karriere gemacht, hin zu einem ganzheitlichen Konzept, das die Endlichkeit der Naturräume berücksichtigen will. Mittlerweile ist jeder für Nachhaltigkeit. Die Definitionshoheit ist der Umweltbewegung längst entglitten. Auch der Erdgas-Konzern fördert heute "nachhaltig". Fluggesellschaften und Autokonzerne tragen ihr Nachhaltigkeitsmanagement in die Öffentlichkeit. Spätestens mit dem G8-Gipfel von Heiligendamm hat nun auch der Klimaschutz dieses Stadium begrifflicher Nebulösität erreicht.
Unser Artikel "Geht uns aus der Sonne. Gründe, warum sich die Anti-Atom-Bewegung gegen den G8-Gipfel engagieren sollte" ist am 20. April 2007 in der neuen Ausgabe der bundesweiten Zeitschrift "analyse & kritik" erschienen.
Die strahlenden Urantransporte durch Bonn und die illegale "Entsorgung" von Uranmüll in Russland sind zwei Seiten derselben Medaille. Der Bonner Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und die Anti-Atom-Gruppe Bonn waren sich mit ihren Gästen von der russischen Umweltorganisation Ecodefense einig: Die Anreicherung von Uran als Brennstoff für Atomkraftwerke ist der Beginn des Übels, dass mit radioaktiv verseuchten Gebieten am Ural und in Sibirien. Dies wurde gestern bei einem gut besuchten Vortragsabend im Kulturzentrum Kult41 deutlich.
Von Beuel nach Novouralsk. Aktivisten von "Ecodefense" aus Russland berichten von ihrer Arbeit
Bonn und Russland haben mehr miteinander zu tun, als es die Entfernung vermuten ließe - zumindest im Energiebereich. Während durch Bonner Leitungen in Zukunft vermehrt Erdgas des Gazprom-Konzerns strömen dürfte, wird Russland gleichzeitig zum Ziel von deutschen Atommüllexporten. Eine Renaissance der Atomenergie - wie vom letzten G8-Gipfel in Sankt Petersburg beschworen - macht sich auch in Bonn durch mehr Atomtransporte bemerkbar. BUND Bonn, Anti-Atom-Gruppe Bonn und das Oscar-Romero-Haus laden darum am 26. März 2007 ab 19.30 Uhr zu einem internationalen Infoabend mit Vertretern der russischen Umweltorganisation "Ecodefense" ein. Vladimir Slivyak und Andrey Ozharovsky, Ko-Vorsitzende von "Ecodefense", beantworten außerdem ab 18.30 Uhr bei einem Pressegespräch in der Galerie des Kult41 Fragen von Journalisten.