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Am 30. Mai machten die beiden Nigrer Kanni Abdoulaye und Amadou Marou stopp in Bonn. Sie berichteten als Betroffene über den rücksichtslosen Uranabbau in ihrem Land. Zum Hintergrund:  Die Uran-Versorgung ist das Rückgrat der Atomindustrie. Ohne den radioaktiven Stoff ist die Atomnutzung nicht möglich. Nachdem die Uran-Preise Jahre lang im Sinkflug waren, sind sie seit 2005 von 35 auf zeitweise bis zu 138 US-Dollar pro Pfund gestiegen.

Damit wurden Uranminen wirtschaftlich wieder interessant. Neue Projekte werden zurzeit in Skandinavien, die Wiedereröffnung stillgelegter Minen in Tschechien geplant. Eine Ausweitung des Abbaus findet aber vor allem in Namibia, Malawi, Niger und anderen afrikanischen Staaten statt. Denn da es dort meist keine Umweltgesetzgebung oder Kontrollen geschweige denn Gesetze zum Strahlenschutz gibt, können Unternehmen ohne Rücksicht auf Umwelt und Sicherheit der Menschen Uran abbauen und radioaktive Abfälle an der Oberfläche lagern – was natürlich für die Unternehmen die Kosten stark senkt.

Die beiden Referenten, die auf Einladung der Organisation EIRENE und der Deutsch-Nigrischen Freundschaftsgesellsachaft nach Bonn kamen, berichteten eindrücklich über die sozialen und ökologischen Auswirkungen des Uranabbaus in der Gegend um Arlit, Niger.

Deutsche Atomkonzerne mischen mit

Von der Rücksichtslosigkeit einer Handvoll Uran-Konzerne profitieren auch deutsche Atomkonzerne. Vorsichtshalber halten sie ihre Uranquellen im Dunkeln. Auch die Bundesregierung kann oder will nicht sagen, woher das in Deutschland verbrauchte Uran kommt. Offiziell stammt über die Hälfte der Importe aus Großbritannien und Frankreich. Doch woher diese Länder das Uran beziehen, bleibt unklar. Es ist offensichtlich, dass Frankreich, das keine eigenen Uranminen betreibt, angereichertes Uran aus Niger, Namibia und anderen Ländern als Re-Exporte auch an Deutschland verkauft. Wir schließen uns der Forderung an, dass Atomwirtschaft und Bundesregierung die genauen Quellen endlich offenlegen!