Für alle, die sich gerne mit Physik und oder Philopsophie beschäftigen, hier ein etwas ungewöhnliches Betätigungsfeld. Zur Zeit findet am CERN, dem größten Teilchenbeschleuniger der Welt, die Suche nach dem sogenannten Higgs-Teilchen und/oder nach mikroskopisch kleinen Schwarzen Löchern statt. Martin Faßbender aus Buschhoven (zwischen Bonn und Rheinbach) ging der Sache einmal genauer auf den Grund. Seit über einem Jahr beschäftigt er sich mit der Materie, hat mit vielen Physikern gesprochen (auch vom CERN), hat einige Vorträge zu dem Thema gehalten und auch einen Zeitungsartikel dazu veröffentlicht. Er bewertet die potentiellen Gefahren am CERN und den Umgang damit wie folgt...
Dafür, dass es sich hierbei um das größte und teuerste Experiment der Welt handelt, ist das Thema erschreckend wenig bekannt. Wenn man mal etwas vom CERN gehört hat, dann meist im Zusammenhang mit der Befürchtung einiger Wissenschaftler, am CERN erzeugte Mini-Schwarze Löcher könnten die Erde zerstören. Nachdem die Medien das abgefrühstückt haben, ist es inzwischen noch stiller um die Experimente geworden. Da sich ja anscheinend niemand so richtig über diese "Potentielle Gefahr" aufregt (es gibt keine Demos, keine Vereine, die gegen CERN vorgehen), wird die Bedrohung nicht wirklich ernst genommen. Neben der unverständlichen Physik kommt hinzu, dass das Thema in den Medien fast zu 100% stark vereinfacht dargestellt wird.
Die Darstellung in den Medien suggeriert, dass eine Gefahr nahezu ausgeschlossen ist. CERN Physiker haben die Anweisung, von 0% zu sprechen, ganz einfach um unliebsamen Diskussionen vorzubeugen (0.0001% x 6 Milliarden Menschen sind immer noch 6000 statistisch Tote). Bei genauem Hinsehen stellt man fest, dass die bekannten Argumente aus den Medien stark vereinfacht sind. Der eigentliche Beweis zur Sicherheit zieht einige unbewiesene Hypothesen voraus. Da wir nur schlecht abschätzen können, wie wahrscheinlich diese Hypothesen sind, ist daher auch eine exakte Risikoabschätzung nicht möglich. Realistisch betrachtet muss man aber von einem Risiko irgendwo im Prozent-/Promille-Bereich ausgehen. Es ist erstaunlich, wieviele Leute ein Risiko von einem Promille eingehen würden, auch wenn sie nicht am CERN arbeiten (am besten mal selbst Leute befragen oder mal in sich gehen). Daher ist davon auszugehen, dass die Verantwortlichen am CERN wahrscheinlich eine ähnliche Größenordnung als vertretbar erachten.
Es gibt zahlreiche Forderungen von Wissenschaftlern, einen unabhängig organisierten Sicherheitsreport durchzuführen. Die bisherigen Sicherheitsanalysen wurden vom CERN selbst bzw. CERN nahen Physikern durchgeführt. Erwähnenswert sei hier, dass der lange Zeit einzige Sicherheitsreport von 2003 inzwischen nicht mehr vom CERN als ausreichend anerkannt wird. Aber der verbesserte Sicherheitsreport von 2008 beweist jetzt angeblich zu 100%, dass eine Gefahr ausgeschlossen ist. Nur wurde das im Jahre 2003 auch schon behauptet. Auch wenn wir im Falle des LHC kein Pech haben (oder Glück) und die Welt nicht untergeht, ist es dennoch an der Zeit, eine Kontrollinstanz für solche Art der Forschung zu fordern. Die LHC Experimente laufen noch nicht richtig, da gibt es schon Pläne für den Bau weit stärkerer Beschleuniger. Auch wenn solche Instanzen den Fortschritt evtl. ausbremsen würden, so ist es dennoch ratsam, sie lieber zu früh als zu spät einzuführen.
Martin sucht Leute, die sich für das Thema interessieren, die sich eine eigene Meinung darüber bilden möchten und bereit sind, etwas zu unternehmen. Solltet Ihr Fragen haben, meldet Euch einfach bei ihm. Egal ob Ihr nur neugierig seid oder Euch sogar wie er, für die Einführung eines unabhängigen Sicherheitsreportes und eines unabhängigen Kontrollgremiums einsetzen möchtet.
Martin Faßbender
Eiselsmaar 12
53913 Buschhoven
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Hier ein paar links
> Mein Artikel im Freitag
> http://www.freitag.de/wissen/0948-schwarze-loecher-cern
>
> Aktuelle Studie eines amerikanischen Juristen
> http://arxiv.org/abs/0912.5480