Nachricht

124_1_sonderzug_2009_025Anti-Atomis machen NRW-Sonderzug zum Erfolg. Der Bericht zur Aktion.

 Endlich! Am Samstag dem 05.09. früh Morgens war es soweit. Nach intensiver Planung konnte der NRW-Sonderzug starten. Für manche Mitreisende begann die Fahrt schon in Trier. Susanne und Jens-Peter vom Orgateam waren schon in Koblenz eingestiegen, hatten unsere Willkommenszettel sowie die Hausaufgabenhefte von ausgestrahlt auf die Sitze verteilt. Jeder Wagen bekam einen thematisch passenden Namen. So hießen die Wagen u. a. „Krümmel“, „Asse“ und „Gorleben“.

50_sonderzug_2009_025

Die Anti-Atomis sollten schon beim Einstieg strahlen und sich wohlfühlen. Für das restliche Orgateam ging es um 3:30 Uhr am Bonner Hauptbahnhof los. Man half beim Einladen der Küchenutensilien, besprach im Partywagen die letzten Details und bereitete alles für die Ankunft weiterer Anti-Atomis vor.

Die Stimmung war super, bei jedem Haltebahnhof begrüßten wir an den Türen neu hinzusteigende Fahrgäste. Kurz entschlossene MitfahrerInnen  konnten bei Axel im Partywagen  noch Tickets kaufen. So füllte sich bis Bielefeld langsam der Zug mit noch reichlich verschlafenen Gästen. Einige streckten sich sofort auf den bequemen Sitzen zum Schlafen aus.

Dass sich die Fahrgäste wohl fühlten, ist größtenteils auch Ralf Brendt und seinem Catering-Team zu verdanken. Es hielt sowohl dem ersten ansturmartigen Kaffeedurst stand, als auch den Ansprüchen an ein reichhaltiges Frühstück und Mittagessen. Auf der Rückfahrt gab es für die demogeschwächten Hungrigen ein schmackhaftes und sättigendes Abendessen.

Am lebendigsten ging es im Partywagen zu. Bei angenehm-beschwingter Musik konnte man sich am Infostand mit Anti-Atom-Fahnen und diversen Broschüren zu Erneuerbaren Energien versorgen, wurde in anregende Gespräche verwickelt, lernte bei Diskussionsrunden andere Initiativen kennen oder gestaltete die Stoffbahnen für das weltgrößte Anti-Atom-Banner, das während der Koalitionsverhandlungen die Parteien an den Ausstieg bzw. die Kraft der Bewegung erinnern soll.

 50_sonderzug_2009_052 

 

Angekommen am Bahnhof packten wir unser  großes Transparent mit der Aufschrift „Atomkraft ins Technikmuseum – Anti-Atom-Gruppe Bonn“ für die Demonstration aus. So konnte man uns schon von weitem sehen und sich orientieren. Auch die Sonderzug-T-Shirts mit dem abgewandelten „Endlich mal abschalten“-Logo trugen zu unserer Gruppenerkennung bei.

In Bezug auf die erfolgreiche Demo mit sagenhaften 50.000 TeilnehmerInnen schließen wir uns Jochen Stay vom ausgestrahlt-Team an: „Wir...sind tief beeindruckt und unendlich dankbar. Und wir sind total motiviert, jetzt weiterzumachen. Die Anti-AKW-Bewegung ist in einer Stärke zurückgekehrt, die selbst uns, die wir mit einer kräftigen Portion Optimismus ausgestattet sind, überrascht hat.“

Als wir auf der Rückfahrt um halb zwei Uhr nachts wieder in Bonn ausstiegen, hatten einige von uns 24 Stunden lang nicht geschlafen und waren dennoch sehr glücklich über den guten Verlauf der Fahrt. Keiner von uns hätte diese Erfahrung missen wollen. Weitere Aktionen werden folgen!

Ein Ereignis sollte zum Schluss nicht unerwähnt bleiben. Da wir vom Orgateam alle in Bonn aussteigen mussten und unser Caterer Ralf Brendt zum Ausladen in Koblenz noch Hilfe benötigte, hatten wir die im Zug verbleibenden MitfahrerInnen gebeten, mit anzupacken. Ralf hat das Ergebnis wie folgt beschrieben: „Ich wusste ja nun, dass wir weit vom Haupteingang unseren Zug abstellen würden... Doch was dann geschah war atemberaubend....Die Aktivisten zeigten Herz und Verstand: Mit Menschenketten, Rollwagen, Rolltreppennutzung und schlauer Planung waren etwa 120 Verpackungseinheiten binnen einer halben Stunde in den Transportern verladen. Hut ab!!! Ich war völlig baff. Die Glanzleistung nach fast 30 Stunden unterwegs am Schluss.“Vielen herzlichen Dank! 

Und da wir schon mal dabei sind: Unser Dank gilt natürlich allen, die den Sonderzug und den reibungslosen Ablauf der Fahrt möglich gemacht haben!!  Hier sind sie im Einzelnen:

- Philipp Horstmann vom Organisationsbüro der Anti-Atom-Demo, einer der wenigen, die auch in der frühen Phase an die Sache glaubte. Dank seiner Unterstützung sind wir drangeblieben.
- Jochen Stay vom ausgestrahlt-Team, der uns mit klugem Rat und Tat zur Seite stand,
- Jan Krehl, der uns diverse Möglichkeiten aufzeigte, einen Zug zu chartern und dabei viel Arbeit investierte,
- die Schweizer Centralbahn, unser Vertragspartner, der uns bequeme Wagen und zwei nette Zugbegleiter zur Verfügung stellte
- die vielen FrühbucherInnen, ohne die unser Sonderzug niemals gefahren wäre,
- alle Organisationen, Firmen und Einzelpersonen, die uns im Vorfeld ein Kontingent von mehreren Tickets abkauften und dadurch einen Teil des Risikos übernahmen. Zu nennen sind dabei Robin Wood, der Solar-Handwerksbetrieb SWB-Herten, die GLS-Bank und Philipp Horstmann, vor allem die NRW-Grünen und die Firma Naturstrom
- Ursula Sladek von EWS, die für uns im Hintergrund ihren Einfluss geltend machte
- alle Personen, die ein Solidaritätsticket gekauft oder einfach so gespendet haben, ohne selbst mitzufahren
- die Gruppe der HelferInnen im Orga-Team: Carolie, Daniel, Florian, Jens-Peter, Kay, Lena, Mareike, Marion, Mischa, Paul, Peter, Petra, Sonja, Stefanie und Stephan, der dem Catering-Team stundenlang in der Küche half sowie Andrea, die uns das Geschirr aus nachwachsenden Rohstoffen zur Verfügung stellte und sich spontan entschloss, den Koch tatkräftig zu unterstützen.
- Ralf Brendtvon „Naturkontakt“, der sich auf das Abenteuer des Caterings im Zug einließ
- Luise Schatz, die spontan und unglaublich schnell die Tickets  sowie unsere T-Shirts gestaltete
- Bernhard, der den Text für unsere erste Mobilisierungs-Rundmail verfasste
- Jörg, der unsere Informationstexte immer prompt auf unsere Website stellte
- die TAZ, die uns 300 Exemplare kostenlos zur Verfügung stellte, auch wenn die Lieferung leider zu spät ankam.
- Nicht zu vergessen sind natürlich die vielen MitstreiterInnen und Organisationen, die unsere Informationen brühwarm durch ihre E-Mail-Verteiler schickten und kräftig zur Mobilisierung beitrugen, allen vorandie Anti-Atom-Gruppen des Netzwerktreffens in NRW, darunter Campact und das Aktionsbündnis Münsterland, weiterhinausgestrahlt, Contratom, attac, die Linken, die Landes-AG EE NRW, der Solarförderverein NRW und viele mehr,
- sowie alle, die wir noch vergessen haben. 

Euer Koordinationsteam der Anti-Atom-Gruppe Bonn Axel, Anika, Susanne, Sven, Jens und Wolfgang