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Der Stoff, aus dem die Bombe istPressemitteilung und Einladung, 05. Juni 2005

Der Stoff, aus dem die Bombe ist: Infoabend von Anti-Atom-Gruppe, Greenpeace und BUND am 08. Juni zum globalen Problem Uran

Was im Iran für höchste politische Spannungen sorgte, boomt in Nordrhein-Westfalen: Uran-Anreicherung. Um Uranerz als Brennstoff in Atomkraftwerken einsetzen zu können, ist dieses Verfahren notwendig; gleichzeitig kann aber durch das Anreichern auch problemlos atomwaffenfähiges Material produziert werden.

Im westfälischen Gronau an der niederländischen Grenze steht die einzige deutsche Uran-Anreicherungsanlage. Mit der vor wenigen Wochen genehmigten Verdreifachung ihrer Kapazitäten können demnächst weltweit rund 35 Atomkraftwerke mit Brennstoff aus NRW versorgt werden. Der Betreiberkonzern Urenco wird damit seine Rolle als einer der Weltmarktführer deutlich ausbauen können.

Im Rahmen der Bonner Anti-Atom-Aktionstage informieren die Anti-Atom-Gruppe Bonn, die Greenpeace-Gruppe Bonn und der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Bonn über das globale Problem Uran. Udo Buchholz vom Arbeitskreis Umwelt Gronau verfolgt am 08. Juni 2005 ab 19.30 Uhr im Ökozentrum (Sandkaule 2) mit einem spannenden Dia-Vortrag den Weg des Urans.

Umweltzerstörung und soziale Konflikte beginnen bereits mit dem Tagebau des Uranerz in den Entwicklungsländern. Nach einer Reise um die halbe Welt droht durch die Anreicherung jederzeit die Weiterverbreitung von Atomwaffen. So hat der „Vater“ der pakistanischen Atombombe, Dr. Khan, Technik und Wissen beim Urenco-Konzern erhalten.

Die militärische Brisanz wird auch deutlich durch die Nutzung des anfallenden Abfalls („Depleted Uranium“, DU) als panzerbrechende Waffe, zuletzt im Irak-Krieg.

Mit Betrieb und Ausbau der Gronauer Anlage sind jährlich auch mehrere hundert Atomtransporte verbunden, von denen viele über Bonner Stadtgebiet führen.

Die Veranstalter wollen vor allem Anwohner über die Gefahren aufklären und Einblick geben in eine beunruhigende Branche.