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Energietour unterwegs am RheinPotenziale warten nur darauf, genutzt zu werden

Die Erneuerbaren Energien brauchen sich nicht zu verstecken. Jeder kann sofort loslegen, um mit Sonne, Wind und Biomasse endlich Atomkraft und fossile Energien überflüssig zu machen. So lautet das Fazit des „Tags der Erneuerbaren Energien“ in Bonn. Auf Einladung des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und der Anti-Atom-Gruppe Bonn waren am vergangenen Samstag über 50 Interessierte der Einladung zur „Energietour“ gefolgt.

Am bundesweiten „Tag der Erneuerbaren Energien“ öffnen seit über zehn Jahren Betreiber die Türen ihrer Anlagen zur Strom-, Wärme- oder Treibstoffproduktion aus Erneuerbaren Energien. Als Termin ist bewusst immer der letzte Samstag im April gewählt, um gleichzeitig an die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl zu erinnern.

Auf dem Dach der Stadtwerke an der TheaterstrasseIm Ökozentrum hob zunächst Jörg Mühlenhoff vom BUND die vielfältigen Chancen der Erneuerbaren für Beschäftigung und Regionalentwicklung hervor. Zahlreiche Städte, Gemeinden und Regionen setzen schon heute Pläne zur Vollversorgung mit Erneuerbaren Energien um. Jens Koy von der Anti-Atom-Gruppe Bonn wies auf die Möglichkeiten hin, sich als Stromverbraucher zu 100% erneuerbar zu versorgen. Er verwies auf das neue Infopapier der Veranstalter, „Stromwechsel in Bonn“, das über Tarife und Anbieter von „Grünem Strom“ aufklärt.

Im Anschluss ging es zu den Photovoltaik-Anlagen aufs Dach der Stadtwerke Bonn (SWB). SWB-Mitarbeiter Sebastiano Ferro stellte dort die unterschiedlichen Anlagentypen mit ihre technischen und wirtschaftlichen Vor- und Nachteilen vor. Die Stadtwerke Bonn engagieren sich auch in diesem Jahr sehr stark für Sonnenstrom: Zu den 26 Anlagen auf Bonner Schulen kommen neun zusätzliche Solardächer mit 30 kWp Gesamtleistung.

Höchst informativ war auch der Besuch im Klärwerk am Salierweg, wo Wolf Schmidt, der als Ingenieur die Anlage selbst mit geplant hatte, die örtliche Energiegewinnung erläuterte. In einem Blockheizkraftwerk mit 100 kW installierter Leistung wird Klärgas zur Strom- und Wärmegewinnung genutzt. Auf diese Weise kann ein Teil des Energiebedarfs des Klärwerks selbst abgedeckt werden. Deutlich wurde, dass weitere Potenziale noch erschlossen werden könnten und eventuell sogar eine weitgehende Eigenversorgung möglich wäre.

Plakat zum Tag der Erneuerbaren Energien 2006Die Veranstalter danken insbesondere den Stadtwerken Bonn und dem Klärwerk Salierweg für die Unterstützung.

Anwendungsmöglichkeiten und Trends im Bereich der Erneuerbaren werden weiter vertieft bei einem Vortragsabend mit Dr. Reinhard Loch, Energieberater der Verbraucherzentrale Bonn. Unter dem Titel „Zukunftschance Erneuerbare: Sonnenenergie“ sind alle Interessierten am Mittwoch, 03. Mai 2006, ab 20 Uhr ins Ökozentrum eingeladen (Sandkaule 2/Eingang Josefstr. 1).

Bilder vom Tag der Erneuerbaren Energien in Bonn