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Weil Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) und sein Parteikollege Ministerpräsident Jürgen Rüttgers wissen, dass mit der Atomkraft keine Wahlen zu gewinnen sind, mimen sie im NRW-Wahlkampf die Atomgegner.

Dabei will selbst Röttgen längere Laufzeiten von bis zu 8 Jahren. Und statt sich für den endgültigen Atomausstieg stark zu machen, will Ministerpräsident Jürgen Rüttgers sich um eine "gesellschaftliche Akzeptanz" für die Atomkraft bemühen. Fakt ist, dass die christdemokratische Partei der beiden vermeintlichen Atom-Kritiker an Plänen zur Verlängerung der Laufzeiten selbst maroder Alt-AKWs auf bis zu 60 Jahre festhält.

Das Bonner Bündnis für den Atomausstieg hat mit den Flashmobs am 14.04. bei Röttgen und 15.04. bei Rüttgers deutlich gemacht, dass ein rhetorischer Atomausstieg bei weitem nicht ausreicht!

 


Aufstehen zum Ausstieg:
Über 50 Atomkraftgegner flashten Umweltminister Röttgen im Volksbankhaus in Bonn

Die Stimmung kochte - allerdings nur bei den mehr als 50 Flashmobbern, die während des Vortrags von Umweltminister Norbert Röttgen am 14.04 im Volksbankhaus sehnsüchtig auf das Zeichen zum Flashmobstart warteten. Die Rede des Ministers umschiffte politische Aussagen und hatte den Anschein einer gut gemeinten, aber für das eigene Handeln unrelevanten Predigt.

Mit dem Flashmob wollten die Teilnehmer das Thema Atomkraft auf die Wahlkampf-Agenda der CDU heben - so zumindest der Plan. Die angeregten Diskussionen fanden leider erst an einem gut besuchten Anti-Atom-Infostand statt.

Fazit: Der Flashmob machte Spaß, bedarf aber als Protestform innerhalb von Gebäuden zu Vorträgen politischer Natur der kritischen Reflexion. Die Kritik einiger Besucher des Events wurde aufgenommen. Die teilnehmenden Aktivisten waren hoch motiviert und voller Tatendrang - selten hat eine so kleine Aktion soviel Euphorie verbreitet. Der Atomausstieg 2010 scheint wieder ein Stückchen näher gerückt zu sein.


Ministerpräsident Rüttgers entlarvt
“Zuhörer“ Rüttgers verweigert Flashmobbern Zutritt in Bonner Brückenforum:


Am Donnerstag, 15. April, machte Jürgen Rüttgers auf seiner "Zuhörtour" Halt im Bonner Brückenforum. „Halt“ bedeuteten die Türsteher allerdings auch den über 70 Flashmobbern - mit den bewährten schwarz-gelben Flash- Plakaten gab es keinen Eintritt in die Halle. Nur wer sich „filzen“ ließ und wessen Plakat nicht entdeckt wurde konnte von Anfang an die rüttgersche Zuhörtour live miterleben.

Der Ministerpräsident war gewarnt und begrüßte die anwesenden Aktivisten. Diese nutzten die Aufmerksamkeit und flashten ihn in Anwesenheit von über 200 Gästen. Erst nach dieser medienwirksamen Aktion wurde auch den restlichen Flashmobbern der Zutritt gewährt – leider führte dies zu gehöriger Verwirrung unter den Atomkraftgegnern. Der Skandal: Rüttgers präsentierte sich als „Zuhörer“, handelte aber selbst als Verweigerer der Meinungsfreiheit.

Der Plan, den Ministerpräsidenten auf das Thema Atom festzunageln, gelang. Ein Aktivist stellte den Ministerpräsidenten und seinen anwesenden Ex-Staatssekretär über ihre atompolitischen Verwerfungen zur Rede – leider ohne Erfolg! Rüttgers blieb hart, verweigerte jede Positionierung und versuchte die Argumente des Fragestellers ins Lächerliche zu ziehen. Enttäuscht vom Noch-Ministerpräsidenten sammelten sich die Aktivisten vor dem Brückenforum an den gut besuchten Informationsständen und besprachen die Aktion.

Fazit: Die Junge Union und ihre fiesen Türsteher machten den Flashmobbern einen Strich durch die Rechnung. Die mediale Aufarbeitung durch den lokalen General-Anzeiger war enttäuschend, aber nicht anders zu erwarten. Aber die Aktivisten waren sich einig: man lernt nie aus und beim nächsten Mal geht es wieder rund! Sehr erfolgreich war die Vernetzung der unterschiedlichen Gruppen und einzelner Aktivisten.

Vielen Dank nochmals an Alle!

Medienrückblick Flashmob Rüttgers:

http://www.wdr.de/themen/politik/landtagswahl_2010/ruettgers_zuhoertour/index.jhtml

Grüße

Bonner Bündnis für den Atomausstieg